„Projekt Pulsatilla“ - Lebenszyklus einer Wiesenblume
Kühchenschelle klassisch, eine perfekte Blüte der Sonne (wichtig: mit Schleierwolken, denn die machen das Licht weicher) entgegen gerichtet. Das Zoom-Nikkor mit dem Vorsatz läßt den Hintergrund wunderbar weich verschwimmen und betont so das Hauptmotiv. Technik: D300, 100ASA, AIS Zoom-Nikkor 4/80-200mm + Nikon T5 Vorsatzachromat, f/8, 1/60 sec., Stativ, SVA etc.
Dauerprojekt Frühblüher
Kühchenschellen (P. vulgaris) fotografiere ich seit meinen Anfängen mit eigener Kleinbild-Spiegelreflex im Frühjahr 1977 an verschiedenen Eifelstandorten. Begonnen habe ich mit einer Nikon FM und dem Normalobjektiv AI-Nikkor 2,0/50mm, einem Minolta Vorsatzachromaten (No.2) und einem ZWR Nikon PK-13 (27,5mm), Drahtauslöser und umgebautem Bodenstativ. Eine simple Ausrüstung, die bis zum ABM von 1:1,5 funktionierte. Ab Blende 5,6 lieferte die Optik bei jedem ABM knackscharfe Bilder. Auch mit der weiteren Objektivauswahl hatte ich großes Glück: das AI-Nikkor 3,5/28mm eröffnete nicht nur mit dem kurzen ZWR PK-12 Übersichten mit der gesamten Pflanze groß im VG, es gilt auch heute noch als Nikons bestes manuelles 28er.
Übersicht mit dem 14mm SWW: man sieht im HG weitere Kühchenschellen und noch nicht erblühte Weißdornsträucher. D700, 100ASA, AF-D 2,8/14mm auf einen Kirschkernsack aufgelegt, weil sonst die Stativbeine mit drauf wären! 1/60sec. f/11, maximale Naheinstellung. Mit dem 28mm wäre die Pflanze fast doppelt so groß, aber die Breite des HG auch nur halb so groß. Ein guter Kompromiss wäre ein 2,8/20mm. Der Bildaufbau wäre noch besser, wenn ich einen kleinen Rechtsschwenk gemacht hätte und damit das Hauptmotiv aus der Mitte gerückt hätte. Das kann man auch durch einen Beschnitt links bis zum Dreckfleck im Himmel und proportional oben+unten erreichen. Wenn viele Pollen in der Luft sind, sollte man nach jedem Objektivwechsel seinen Sensor reinigen (Menü Bildsensorreinigung).
Warum kein Weitwinkel Zoom? Weil deren Naheinstellung meist nicht die gleiche Nähe ermöglicht. Also ein 2,8/17-35er läßt sich eben konstruktiv bedingt nicht bis ca. 20cm nah einstellen wie ein festes 17er sondern nur auf 30-40cm, wie ein normales 35er... Hier für das Bild wurde ein 2,8/24mm AIS Nikkor benutzt: Bl.11 bei leicht bezogenem Himmel und maximaler Naheinstellung von 25 cm zur Bildebene: es ist eine wahre Pracht, nachdem 2013 auch der April kalt begann, explodierte die Blüte am ersten warmem Wochenende (Aufnahme vom 14.4.13).
Vier Bilder - Kühchenschellen aufgenommen mit verschiedener Technik: mein Favorit ist das Zoom mit Vorsatzachromat ! Nicht nur wegen seiner Handlichkeit am Stativ, sondern vor allem auch wegen des schönen Bokehs und der optischen Top-Qualität !
Links: Auch mit dem Tele gelingt es den Hintergrund positiv zu beeinflussen. Leider sind die Blüten schon etwas weit erblüht. Man muß nur den Nachteil einer schweren Ausrüstung hinnehmen: ich muß dann statt des kleinen Bodenstativs, das deutlich schwerere Manfrotto 055 mit Kugelkopf schleppen (ca. 3,5 kg); auch das ist umgebaut zum Bodenstativ ohne Mittelsäule. Technik: D700, 100ASA, AF-S 4/300mm, f/9, 1/125sec. Stativ; 1,7m Abstand (ohne ZWR).
Rechts: Diese Schellen sind schöner, weil frischer, aber beim HG habe ich nicht aufgepasst, oben links ist der dunkle Waldrand angeschnitten. Warum? Weil man mit einem Stativ besser und ruhiger einstellt, auf einem Bohnensack eher mal einen Fehler macht. Technik: D700, 400ASA, AF-S 4/300mm, PK-13 ZWR, f/6,3 , 1/250 sec., SVA, Kabelauslöser.
Links: Diese frühen Schellen stehen noch im grauen, alten Gras vom letzten Jahr, was durch das "strenge" Bokeh des AI Micro-Nikkors 4/105mm den HG besonders auffällig gestaltet. Das Licht ist kühl, der Himmel bewölkt. Technik: D700, AIS Micro 4/105, 400ASA, Bohnensack, f/5,6, 1/125sec.
Rechts: Diese Schellen sind ganz frisch erblüht, der HG stellt
sich angenehm weich dar, bedingt durch das schöne Bokeh des AIS Zoom-Nikkors
4/80-200 mit dem passenden Vorsatzachromaten Nikon T5. Technik: D300, 200ASA,
AIS Zoom-Nikkor 4/80-200mm@ ca. 100mm + Nikon T5, f/5,6, 1/125 sec., Stativ etc.
Die echten „Makros“ Mikro-Nikkor 2,8/55 + 4/105mm waren damals - als junger Student - für mich noch nicht erschwinglich. Und das war auch kein gravierender Nachteil, denn diese Objektive sind an sich gebaut, um z.B. technische Pläne ohne Verzerrung bis in die Ecken scharf abzubilden. So habe ich mich viele Jahre lang mit dem AI 2/50mm (+ Minolta Vorsatzachromat) und ZWR erfolgreich "beholfen."
Was braucht man im Feld um diese Bilder in aller Ruhe zu machen, Wind und Licht abzuwarten? Ein passendes Stativ! Und bei größeren ABM's einen Einstellschlitten.
Ich bin schon oft danach gefragt worden: nein, dieses Stativ gibt es nicht im Handel, es ist ein 30 Jahre alter Eigenbau in dem ein kleines Schiansky Reisestativ steckt, dessen Beine neu verschraubt wurden. Es hat keine Stativsäule mehr sondern wurde fest mit einer Linhof Platte verschraubt und darauf ein alter Manfrotto Dreiwegeneiger montiert. Man kann damit bis auf Bodenhöhe herunter (links) oder auch von oben in eine Blüte hinein fotografieren (rechts). Zusätzlich mit Einstellschlitten, der aus dem Schlitten des ALPA Balgens und einer selbstgebauten Montageschiene für die Kamera besteht. Wenn man ein Stativ kaufen will, wäre das "Berlebach Mini" eine gute Alternative, denn es hat keine Mittelsäule und ist ähnlich flach einzustellen, wie meines.
Links: D300 mit AIS Micro-Nikkor 4/105mm mit PK-13 ZWR, ABM ca. 1 : 1,5 = 0,75-fache Vergrößerung (1/80sec. f/8, bewölkter Himmel, leicht windig, daher Aufhellblitz bei 400ASA) mit Stativ wie oben rechts. Links: die gleiche Kombination, aber mit ALPA-Balgen. ABM ca. 2 : 1 = 2-fache Vergrößerung (1/80sec. f/5,6, bewölkter Himmel, leicht windig, daher Aufhellblitz bei 400ASA) .
D700, Micro-Nikkor AIS 2,8/55mm, 640 ASA, f/8, 1/320 sec., ABM = 1:2, Triopod, Einstellschlitten
Was dem Tierfotografen sein Supertele, ist dem Makromann sein Balgen:
Hier meine Kombination, die ich wieder entmottet habe: einen ALPA Combextan Balgen aus der Schweiz, feinmechanisch ein Leckerbissen mit Walzenlagern quasi ohne Spiel und vielen Einstellmöglichkeiten. Das Gerät wurde von einem Feinmechaniker modifiziert, der selber extremer Makrofotograf war und später von mir übernommen. Es hat einige sehr praktische Features die so ziemlich einmalig sein dürften: der Nikon-Kameraanschluß ist frei drehbar, d.h. die Kamera kann in jeder Position von 360 ° fixiert werden. Das ist sehr praktisch, wenn man bei einem großen ABM nicht das Stativ verstellen muß, um die Motivachse zu rotieren, wie hier gezeigt. Vorne hat es ebenfalls Nikonanschluß, diese sind aber austauschbar um andere System aufzunehmen wie Vergrößerungs- oder Lupenoptiken, Makros anderer Hersteller, wie Olympus etc. Dieser Balgen hat keine Automatik-Funktion, was die Blendenübertragung betrifft. Hierzu benutze ich einen Nikon BR-4 Ring, der mittels Hebel oder Drahtauslöser das Abblenden des Objektives ermöglicht. An der F4 funktionierte dies mit mechanischem "Doppeldrahtauslöser", der erst das Objektiv abblendet und dann die Kamera auslöste. An den 10-poligen Digitalen Nikonanschluss passt mein mechanisch-elektrischer dreipoliger Adapter (Nikon MR-3) nicht mehr. (Es gibt ein Adapterkabel MC-25). Das macht aber nichts, zum Abblenden benutze ich den Hebel des BR-4 oder einen feststellbaren Drahtauslöser und zum Auslösen einen Elektroauslöser. Was diese Kombination noch nie geboten hat, war die automatische Blendenübertragung, wie beim Novoflex-Balgengerät. Ich vermisse das aber nicht und betrachte es auch nicht als Nachteil. Der große Vorteil des Balgens ist nämlich die Nutzung von Makroobjetiven längerer Brennweite, die einen guten Arbeitsabstand zum Motiv ermöglichen. Mit dem 4/105mm bekomme ich bei 210mm Auszug (175mm vom Balgen, der Rest kommt vom Objektivtubus) einen ABM von 2:1, also 2-fache Vergößerung des Motives auf dem Chip der D700, 3-fache auf der D300 wegen des Crop-Faktors von 1,5. Dabei ist aber die Frontlinse des Objektives immer noch ca. 13 Zentimeter vom Motiv weg. Es bleibt sogar Platz für eine Sonnenblende. Da kann man noch bequem arbeiten!
Der Balgen hat einen Auszug von 175mm. Dazu kommt der variable Objektivauszug von 0-52,5mm beim 105er.
Mit 105mm erreicht man etwa ABM
von max. 2,2:1
Mit 55mm 3,7:1 (inklusive 27,5mm Objektivtubus) und
mit 28mm in Retro-Stellung sogar 6,5:1.
Die beiden Makros 55 + 105 sind
mit festen Linsensätzen in symetrischer Planar ähnlicher Konstruktion bestückt. Durch den
Schraubtubus werden sie nur als Ganzes von der Film/Chipebene entfernt. Es
verschieben sich aber keine Linsen zueinander wie bei einer Innenfokussierung
der moderneren lichtstarken Makros 2,8/105, 2/100 (Zeiss), 2,8/150 (Sigma). Man
kann den Auszug auch noch durch weitere ZWR oder einen Zusatzbalgen (habe ich
nicht) verlängern...
Es gibt noch eine Reihe brauchbarer Pflanzenfotos (hauptsächlich Orchideen und Moorpflanzen) aus diesen Anfangszeiten in meinem Archiv, die z.B. Eingang in diverse Naturführer wie auch in unsere aus den späten 1990er Jahren (BLV + KOSMOS) fanden. Es waren also in erster Linie Bestimmungsfotos und als solche wurden sie auch aufgenommen. Bei Bestimmungsfotos sollten wichtige Merkmale der jeweiligen Pflanze wie Blüte(n) und Blätter gut zu sehen sein. Fotografischer Bildaufbau und Freistellen des Hauptmotives spielen da erst in zweiter Linie eine Rolle. Trotzdem versuche ich natürlich auch bei diesen Fotos die Ästhetik nicht zu vernachlässigen.
Zwei Beispiele hierzu aus Norwegen. Südlich des Dovre Fjells liegt das Feuchtgebiet von Fokstumyra. Hier blühen im zeitigen Frühjahr Schellen (Pulsatilla vernalis) während in Gräben und nördlich exponierten Stellen noch gut Schnee liegt.
Dies sind zwei typische "Biologiefotos" mit dem Anspruch die relevanten Standortbedingungen darzustellen (links) und die Charakteristika der Pflanze selbst (rechts).
Nikon FM2 (mit Gitterscheibe E2) und Micro Nikkor 4/105mm, Sensia 100, Bodenstativ. Trüber Himmel. Scan vom Dia.
Rechtes Foto: Beschnitt links.
Gleiche Location, einige Jahre später. Die dritte Variante ist immer noch ein "Biologiefoto", aber von einem tieferen Standpunkt aus gemacht (wie im Stativfoto oben links) und so ist der HG gleichmäßiger, was die Pflanze besser freistellt. Erst das vierte Foto ist unter mehr fotografischen Gesichtspunkten entstanden: Kamera ganz ohne Stativ direkt auf den Boden aufgelegt, um den Himmel als HG zu gewinnen und die Blüten quasi im Durchlicht zu präsentieren. D300, 400 ASA, Micro Nikkor 4/105, f/8, 1/125 sec. Wenn man Bildredakteure auswählen läßt, die nicht gerade einen Naturführer bebildern wollen, fällt deren Auswahl immer in Richtung der beiden etwas "künstlerisch" fotografierten Varianten.
Künstlerisch angehauchte Schellenmakros kann man auch durch spezielle optische Effekte erreichen. Technik siehe unten. Viele Kollegen erzeugen Unschärfen oder Flares durch die Benutzung eine Meyer-Görlitz Trioplan 2,8/100mm. Dieses betagte (1950er Jahre Exakta Varex Anschluß oder M 42mm) Objektiv hat durch seine kaum vergüteten drei Linsen so eine schauderhafte Abbildungsleistung bei offener Blende im Nahbereich, das es schön wieder schön ist. Bewußt herstellen kann man eine solche Weichzeichnung mit dem Rodenstock Imagon oder auch mit anderen Kombinationen (s.u.).
D700, 100ASA, AIS Nikkor 4/80-200 @ 200mm mit dem speziellen Vorsatzachromaten Nikon T.5, bei Bl. 4, Stativ etc. minimaler Aufhellblitz. Mit dieser Technik ergibt sich bei Offenblende ab 180mm eine schöne, gewollte Weichzeichnung, die in etwa der des Rodenstock Imagon Objektivs mit seinen weichzeichnenden Siebblenden entspricht.
Seit über 10 Jahren wohne ich nun viel näher an diesen Biotopen und könnte theoretisch alles neu dokumentieren. Leider verhindert die Brot-und-Butter-Arbeit dies meistens erfolgreich und wenn nicht diese, bin ich oft zur Blühzeit woanders unterwegs gewesen…
Seit einigen Jahren nehme ich mir aber wenigstens die Zeit, meine neu erworbenen Digitalen hier ersten fotografischen Tests zu unterziehen: schöne Fachwerkwände und Kalksteinmauern der Eifelhäuser werden zu Objektiv- und Chiptests herangezogen, wie auch die Pflanzen auf nahen Trockenstandorten. Aus diesen Testreihen - was eignet sich für was am besten - kamen dann so viele Aufnahmen vom Pulsatillen mit Brennweiten von 14mm Superweit bis zum 300mm Tele mit ZWR zusammen, dass ich deren Lebenszyklus hier darstellen kann. Als absoluter Favorit hat sich dabei meine Lieblingslandschaftslinse (AIS Zoom-Nikkor 4/80-200) in Kombination mit einem passend gerechneten Vorsatzachromaten (Nikon T5) herauskristallisiert.
Kleine Schellenknospe ganz groß. D700 mit Micro Nikkor 2,8/55mm und PK-13 ZWR, ABM 1:1, 200ASA, f/5,6, 1/400 sec. Und rechts "am Ende des Blühzyklus" sehen wir nur noch die im sanften Gegenlicht sehr attraktiven Samen. D300 mit Micro Nikkor 4/105, 200ASA, f/8, 1/160 sec.
Diese "drei alten Grazien - Licht durchflutet" habe ich nun bei optimalem Licht optimal ins Bild gesetzt: in "Blickrichtung" viel Platz, relativ homogener HG, der aber noch den Wiesenstandort erahnen läßt. Da bin ich wirklich zufrieden mit. Obwohl man ja eher dazu tendiert nur schöne Blüten ohne Makel abzubilden. Aber so ist das Leben, man kann auch dem Alter seine Reize abgewinnen... Technik: D300, 100ASA, AIS Zoom-Nikkor 4/80-200mm + Nikon T5 Achromat, f/5,6, 1/125 sec., Stativ etc.
Flexible Technik für überall, vor allem auf Reisen: Triopod mit Kugelkopf und 100mm Schwalbenschwanz-Schiene. Damit kann man auch ohne Einstellschlitten ganz gut fein justieren. Das VR 4/70-200 ermöglicht Einstellungen bis zu einem Meter Entfernung, maximaler ABM = 1 : 3,6, also 8,6 x 13 cm abgebildetet Fläche bei FX oder "Vollformat." Damit kann man Übersichten wie eine solche Blütenrispe der Purpurorchis perfekt isolieren. Für die Schärfeeinstellung empfiehlt sich es den "LIVE VIEW" zu nutzen. Für die "richtigen" Makros reicht es dann, das 2,8/55mm noch dabei zu haben. Technik: D300, 500ASA, AIS Micro-Nikkor 2,8/55mm, f/11, 1/250 sec
Licht bedeutet in der Photographie vieles, wenn nicht alles. Beide Lichtstimmungen haben ihre Berechtigung: links "Cool" kurz vor dem Regenguß. Rechts "warm" im Abendlicht. Natürlich sind dies "Sonnenpflanzen", die im Licht und auf trockenen Standorten wachsen. Ihre Darstellung im Licht erscheint also immer angemessen. Trotzdem regnet auch mal und die kühle Lichtstimmung verändert die Farben der Blütenkelche hin zu einem kalten Blau. Für mich macht es daher Sinn bei jedem Wetter zu photographieren, zumal ich es mir oft an arktischen Standorten gar nicht leisten kann, mehrfach für ein bestimmtes Photo wiederzukommen.
Das ist ja nun objektivmäßig alles uralter Kram, werden Sie möglicherweise einwenden, heute gibt es sicherlich viel bessere Objektive!? Ja und Nein. AF ist in der Makrofotografie eher hinderlich. Die Pflänzchen laufen nicht weg und wackeln nur im Wind. Einstellen kann man also wunderbar mit der Lupenfunktion des „Live-View.“ Dazu muß man zwingend ein Stativ verwenden. Aber das ist ja auch für die Bildkomposition eher hilfreich. UND früher war Krieg zwischen LEICA, Nikon und Canon: wer baut die besten Objektive? Da wurde gebaut was die Ingenieure gut fanden. Heute dagegen wird nur noch gebaut, was die Kaufleute gut finden und das geht immer zu Lasten des technisch möglichen, außer bei den extrem teuren „Profilinsen.“ Auf Neuhochdeutsch steht hier „Design to cost“ im Vordergrund. Da können die Fotomagazine schreiben und bejubeln, was sie wollen. Ich glaube das schon über 20 Jahre nicht mehr und benutze stattdessen das, was sich auch bei vielen Kollegen gut bewährt hat. All die Teile, die sich kaum im Gebrauchtmarkt finden lassen, gehören wahrscheinlich dazu. Nun habe ich mit meinem konservativen Hersteller auch großes Glück gehabt: er hat nie das Bajonett verändert und auf die Profiteile von heute passen die von gestern immer noch. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Frust.
So, nun ist aus diesem kleinen Blog so etwas wie ein Mini-Makro-Workshop geworden. Vielleicht nützt er ja dem einen oder anderen Leser etwas. Man kann natürlich auch mit modernen Macros gute Bilder machen. Sehr beliebt scheint das Sigma 2,8/150mm zu sein, was auch bei offener Blende scharfe Fotos zu liefern scheint. Die Kamera ist egal, sofern sie nur über eine Abblendtaste, Spiegelvorauslösung (SVA) mit Kabelanschluß und einen guten Live View verfügt. Letztendlich ist dies nur Handwerkszeug, der Photograph macht das Bild am besten von seinem Stativ aus und nicht die Kamera...
Neue Anwendungen mit dem Zoom 4/70-200 VR finden sich hier und dort.
Neu im Sortiment ist seit Dez. 2015 die Fuji X-E2 , die ich momentan zur Pflanzenfotografie intensiv nutze. Alles was ich als junger Biologe vor 35 Jahren an deutschen Pflanzen fotografiert hatte, mache ich jetzt nochmal auf digital. Es ist ganz spannend nach so vielen Jahren die Standorte wieder zu besuchen und die Veränderungen zu sehen...
2017:Die ersten "schönen", diesjährigen Schellen auf "meiner"
Wiese!
Nachdem ich etwa 1h faul auf dem Bauch gelegen habe und 12 verschieden
Positionen durchprobierte, gefiel mir das allerletzte Bild von ca. 100 Aufnahmen
am Besten. Man muß sich halt "ranarbeiten" ans Motiv... und das Licht
wurde ja auch immer besser. Technik: Fuji X-E2 mit
manuellem Micro-Nikkor 4/105: 200ASA, f/4,8, 1/160, Bodenstativ,
Kabelauslöser
Diese Schellengruppe mit insgesamt 14 Blüten, stand 10 Meter weiter quasi auf der Kuppe der Wiese. Gegen Abend zog etwas Bewölkung auf und das Licht wurde wieder etwas kühler. Technik: Fuji X-E2 mit XF 2,8/14mm: 200ASA, f/5,6, 1/160, freihand, leichter Beschnitt unten, r + l.
Fragen und Anmerkungen bitte direkt an: akostrzewa@freenet.de
© AKo 11.4.2012, update 22.4. update 29.4. Fertig gestellt 1.5.12. Nachtag April 2013. Nachträge Mai 2015 + März 2017.