Nikon Df - die retro-manuelle Digitalkamera ?!

 

Gut schaut sie aus die Df in schwarz und man könnte sie auch voll retro bedienen, wenn das mitgelieferte Set 50er einen Blendenring hätte..., aber dem kann ich ja dank diverser "alter" Nikkore leicht abhelfen.

 

Wieviel Sinn macht dieses Konzept? Ist die Konstruktion wirklich Retro im besten Sinne?

Die Antwort auf obige Frage heißt: jein. Von vorne betrachtet viel Retro stilistisch zwischen FM/FE und F3, von hinten notgedrungen der "neuen" digitalen Technik geschuldet viel D600/700. Damit ist das Bedienkonzept eine Fusion von alt und neu. Mit 765g Kampfgewicht ist sie leichter (und kleiner) als eine motorisierte FM/FE und wiegt etwa soviel wie eine F2 oder F3 ohne Motor. Soweit so gut.

Kommt das manuell orientierte Retro-Konzept meiner Fotoarbeit zu Gute?

JA, immer wenn ich Landschaft oder ähnlich planbare Motive (Städte/Architektur, Makro, Produktfotos) fotografiere, arbeite ich voll manuell, mit Stativ, Wasserwaage, Kabelauslöser, Spiegelvorauslösung, ggf. Grauverlaufsfilter etc. (auch Live-View mit Lupe, Histogrammen), weil ich den fotografischen Prozess mindestens auf der Aufnahmeseite möglichst komplett selbst bestimmen - und optimieren - möchte. Dabei verwende ich weit lieber meine "alten" und neueren Festbrennweiten, erlaufe mir Motive und passende Hintergründe eher, als das ich nur am Zoomring drehe, durch und durch "old school" eben. Siehe Bildbeispiele vom Vulkan Teide weiter unten.

 

Abends in Eshaness, Shetland, Mainland. D700 mit 2/35mm, Grauverlauf Soft, Stativ etc.  © A.Kostrzewa

Das ergibt in der Regel bessere Fotos, als die heute bei vielen beliebte "Schrotschußmethode", "Motto: viel hilft viel", wird dann schon was brauchbares dabei sein... Letzteres ist nur im Notfall akzeptabel, z.B. wenn ich vom Schlauchboot aus seltene Pinguine fotografieren muß, weil man nicht anlanden darf und ich nur wenige Minuten Zeit dafür habe.

 

  

So hab ich's am liebsten: Stativ, feste Brennweite und viel Muße für die Muse, links am Varanger mit F4s und AIS 3,5/400 IF-ED (1994) und rechts auf Island mit FM2 und AF-D 2,8/14mm (2009) © A.Kostrzewa

Die zwangsweise folgenden EBV Schritte, die aus meinem RAW ein druckfähiges Bild machen, minimieren sich bei sorgfältiger Aufnahmetechnik auf Kontrast- und Farbanpassungen, d.h. ich korrigieren den Weissabgleich nach meinem Seheindruck aus der Erinnerung und "zupfe" ein wenig an der Kurve, um Kontrast und Sättigung zu optimieren, die im RAW ja gewollt weich ausfallen.

Es gibt eine wichtige Einschränkung: Flugreisen zwingen einen heute mit Handgepäck von max. 7-8 kg zu reisen, da muß ich dann zähneknirschend auf die meisten Festbrennweiten verzichten und mich  mit meinen Reiselinsen AF18-35, 28-85 und 70-200 VR als Grundausrüstung "behelfen." Die kann man aber auch "intelligent", d.h. wie Festbrennweiten, benutzen...

 

Haleakala Sunset. Hawai, Maui.  D700 mit AF 28-85@35mm        © A.Kostrzewa

 

Und das "making of" dazu. D700 auf dem Manfrotto 055B ohne Mittelsäule mit direkt aufgeschraubtem großem Linhof III Kugelkopf (eigener, voll reversibler Umbau) und L-Winkel nebst Kabelauslöser, die Wasserwaage ist hier im Live View "eingebaut." Auf gut 3.000m Höhe ist es empfindlich kalt     © A.Kostrzewa

 

Was ich also erwarte, ist die uneingeschränkte Nutzung meiner AI- und AIS- Optiken, jetzt auch noch meiner Sammlerstücke unter den "Berg-und-Tal" prä AI-Objektiven. Bei letzteren ist die Df einzigartig, das gab es bisher bei Nikon noch nicht, aber immerhin die Nutzung der AI- und AIS-Linsen ist seit der D200 möglich. (Die Profimodelle D1-D4 kamen und kommen für mich wegen des großen Volumens,  Gewichtes und schnellen Preisverfalls nicht in Frage). Einziger Nachteil bisher bei allen AI oder AIS Linsen: man muß die beiden Haupt-Einstellräder für die 1/3 Zeit- oder Blendenstufen nutzen, sonst gehen nur ganze Werte, die auch mit  * in die EXIFs geschrieben werden. Das übt sich aber schnell ein und wird bei der Df wohl auch nicht anders sein.

 

Ein wenig Historie vorweg. Von einem der 1978 "voll Retro" mit dem Nikon System angefangen hat, sprich voll manuell und voll analog:

Meine erste Nikon war eine FM, mit der Nikon 1977 die AI (Aperture Index) Technik eingeführt hat. Das hieß, man brauchte beim Objektivwechsel nicht mehr die Blende vorher auf 5,6 einzustellen, damit die Gabel in den Mitnehmer geführt wurde und nach dem das Objektiv im Bajonett eingerastet war, kam dann der berühmte "ritsch-ratsch" Griff: der Blendenring wurde zur größten und kleinsten Blende hin und her gedreht, damit der Belichtungsmesser "wußte", was die jeweils größte und kleinste Blendenöffnung des Objektives ist. Eine lange Erklärung für zwei Handgriffe, die jedem Nikonfotografen in Fleisch und Blut übergegangen waren.

 

Die klassische FM von 1977. Die ASA/DIN Einstellung befindet sich im Zeitenrad. Eingeschaltet wird die Kamera mit dem Schnellschalthebel. Links nur die Rückwandsperre und die Rückspulkurbel. Zum Rückspulen wird der Knopf an der Unterseite der Kamera eingedrückt. Sonst gibt es nur noch vorne rechts  neben dem Bajonett der Selbstauslöser und der Abblendhebel. Links der Knopf zum Entriegeln des Bajonettes. Oberhalb des Bajonetts die AI-Kupplung, die man zum Anschluß von Prä-AI Linsen wegklappen kann. Mehr Bedienelemente sind an dieser Kamera nicht nötig und auch nicht dran.

 

AI bedeutete in der Praxis: man konnte das Objektiv jetzt egal bei welcher Blende ins Bajonett einsetzen, der Belichtungsmesser erkennt an der neuen Steuerkurve die größte Blende und fertig. Zwei Fehlerquellen wurde damit beseitigt. Die mechanische Beschädigung von Mitnehmer (und Gabel) beim Ansetzen, sowie die Fehlmessung, wenn man das "ritsch-ratsch" vergessen hatte, PRIMA, eine echte Verbesserung/Innovation!

Die FM hatte mich 1978 zusammen mit dem Nikkor 2,0/50mm damals knapp 600,- DM gekostet, etwa halb soviel wie das Profimodell F2A, das für mich unerschwinglich war. Das habe ich mir erst 15 Jahre später neuwertig (Bj. 1980) nach gekauft. An der FM gab es genau zwei Einstellräder: Filmempfindlichkeit (ASA/DIN = 9-36) und Verschlußzeit (1-1/1000 sec., Blitzsynchronisation bei 1/125 sec., Tuchschlitzverschluß), die Blende wurde am Objektiv eingestellt, fertig. Minimalismus pur. Der Belichtungsmesser funktionierte schon als Lichtwaage mit drei roten Leuchtdioden (-/o/+). Der Verschluß lief rein mechanisch in ganzen Bruchteilen (1,1/2, 1/4, 1/8, 1/16, 1/30, 1/60, 1/125; 1/250, 1/500 und 1/1.000 sec.) ohne Batteriestrom. Feineinstellungen wurden mittels Blende vorgenommen, die rastet zwar auch bei vollen Werten, läßt sich aber stufenlos einstellen. Der Belichtungsmesser ist "mittenbetont", was bei Nikon damals bedeutete, dass man 60% der Messung in einem 12mm Kreis in Bildmitte und weitere 40% auf der Restfläche berücksichtigte. Der 12mm Kreis ist in der Einstellscheibe gut sichtbar eingraviert. Mit ein wenig Übung und Erfahrung sind noch heute perfekt belichtete Dias möglich. Übung und Erfahrung konnte man am besten dadurch generieren, das man ein immer konsequent geführtes Notizbuch am Mann hatte, die Daten für die Motive eintrug und dann später beim Betrachten der SW-Negative oder Farbdias aus seinen Fehlern lernte. Sonst gab es links oben nur noch den Knopf zur Entriegelung der Rückwand und die Rückspulkurbel. Fotografie als Handwerk halt!

FM2 mit MD-11 und FE mit MD-12 © A.Kostrzewa

 

FM2 und FE im Vergleich: die FE hat nur die zusätzlichen Bedienelemente für die Zeitautomatik und zusätzlich eine manuelle Zeit von 1/90sec., die auch ohne Batterie funktioniert. Fotografie pur, ohne jeden Schnickschnack. © A.Kostrzewa

 

Die kurze Zeit später herausgekommene Nikon FE, eine Weiterentwicklung der Nikon EL2 mit kompakteren Gehäuse und AI-Kupplung, konnte dann schon stufenlose Zeitautomatik, hatte austauschbare Mattscheiben (zum Beispiel mit Gitterlinien, wie die F 2) und eine Plus-Minus-Korrektur am ASA/DIN Einstellrad. Dieser Verschluß lief auch nur noch mit Batterie. Die Korrekturskala wurde wegen der Zeitautomatik nötig. Bei den rein manuellen F2 und FM Bodies wurden Korrekturen einfach über die Filmempfindlichkeit ausgeglichen. Meine FM belichtete den Diafilm 1/3 Blendenwert (oder EV) zu reichlich: ich stellte also statt 50 ASA 40ASA oder statt 100ASA nur 80 ASA ein und fertig. Den Belichtungsmesser eichte man selber mit Hilfe einer KODAK Graukarte. Das tue ich übrigens noch heute bei jeder Kamera... Eine automatische DX Filmkodierung gab es bei Nikon erst an der F4.

Links die viel benutzte FM2 mit MD-11 Motor von 1982 uns rechts meine neuwertige F2A (Bj.1980) mit MD-3 Motor und MB-2 Batteriefach. Bei der Profi F2 lassen sich die Zeiten von 1/125 - 1/2.000 sec. stufenlos einstellen (diese sind am Einstellrad grün hinterlegt!) © A.Kostrzewa

 

Für die erste große Fotoreise nach  Schottland 1980 ergänzte ich die FM Ausrüstung um die AI-Nikkore 3,5/28mm und 4/200mm. Meine erste wichtige Anschaffung 1979 war aber ein gebrauchtes Novoflex Schnellschuß Objektiv 5,6/400mm mit der verbesserten Optik des dreilinsigen T-Noflexar's. Der Motor MD-11 mit 3,5 B/sec. machte das Ganze dann zur professionell nutzbaren Telekombination für die Tierfotografie. Habe mit dieser Kombi einige häufig gedruckte Fotos von fliegenden Seevögeln machen können.

 

Mein immer noch Lieblingsfoto eines fliegenden Basstölpels. Dieser flog etwas unterhalb meiner Augenhöhe langsam gegen den Wind an der Kolonie vorbei. Die Eleganz wird hier sehr deutlich. Es wurde in den 1980er Jahren vielfach gedruckt und das Originaldia ist verkratzt und beschädigt. Habe es gescannt und mit Capture NX2 vorsichtig retuschiert und nachgeschärft. Da könnte man noch einiges dran machen, was ich aber nicht möchte, um den Charakter des Dias zu erhalten. © A.Kostrzewa (2.8.1980, laut Exkursionsbuch) mit motorisierter Nikon FM + Novoflex-Schnellschuß 5,6/400-3 B, Agfachrome 50 S.

 

Mich für die FM zu entscheiden war ein guter Griff, allein wegen des Motordrive MD-11, der auch an die FE und spätere FM2 (wie auch FE2/FM3a) also die ganze "FM-Familie" passte, auch wenn ich mir später noch einen zweiten Motordrive in Form des MD-12 leistete. Diese Kompatibilität sparte sowohl Gewicht wie auch Kosten. Meine insgesamt drei FM/FE/FM2 Modelle haben mir lange Jahre beste Dienste geleistet. Die FE habe ich auch immer noch in der Vitrine, obwohl der Verschluß so langsam hin und wieder Zicken macht, die wahrscheinlich dem Verschleiß geschuldet sind. Immerhin habe ich damit 14 Jahre intensiv fotografiert. Die FM Familie genoß auch unter Profis einen guten Ruf. Frans Lanting beispielsweise benutzte sie wie auch viele andere Tier- und Landschaftsfotografen. Solide gebaut und trotzdem relativ klein und leicht. Im Gegensatz zur den Profi F Modellen gab es keine Wechselsucher oder schnellere Motoren, die mindestens 5-6 B/sec. schafften. Wer mit diesen eher marginalen Einschränkungen leben konnte, war mit der FM gut bedient. Schnelle Verschlußzeiten (1/4.000 sec. mit Titanverschluß von Copal) kamen dann mit der FM2, die meine FM 1983 ablöste.

Der Sprung in die AF-Welt wurde ebenfalls allmählich vollzogen. 1991 kam die 801s mit der Spotmessung in meinen Rucksack, die meine schon vorhandenen AF 2,8/180 und AF 2,8/60 mirco endlich aus der manuellen Welt holte. Und 1994 dann meine erste Profi Nikon, eine gebrauchte F4s mit beiden Batterieteilen MB-20 und MB-21 (6 B/sec.) und dem Systemblitz SB 24, der meine bis dahin benutzten Profi Metz Blitzstäbe 45 CT ergänzte. Die F4 hatte bereits die Nikon Mehrfeldmessung (von der FA) und auch die Spotmessung; Programm-, Blenden- und Zeitautomatik; DX Filmkodierung. Automatische Füllblitze bei Tageslicht und natürlich Autofokus. Wobei das AF 4,0/300 mit dem Stangenautofokus doch noch recht lahm war, der AF-Motor sowie der Motordrive waren erstmals bei der Profi Nikon integriert.

 

Before Sunrise, Moeraki Boulders, NZ, South Island. D700 mit AF 18-35@30mm   © A.Kostrzewa

 

Die "alte" Verwandtschaft spendet die analogen Bedienelemente der neue Df

Der größte Stilbruch bei diesem Retro-System scheint mir der fehlende Blendenring am Setobjektiv AF-S 1,8/50 G zu sein. Ich will immer noch am Blendenring drehen; mein bislang einziges G-Objektiv ist das neue, leichte VR 4/70-200 G, was optisch an meiner D700 eine richtig gute Figur macht. Da muß ich dann den fehlenden Blendenring in Kauf nehmen.

 

Photographie muß mir Spaß machen. Hier in der Caldera von Tenerifa blicken wir auf den Nebengipfel des Teide, den Vieja mit seinen beiden Nebenkratern, den Narices (Nasenlöchern), die 1798 einen schwarzen Lavastrom in die Landschaft geschüttet haben. Die einzige dort wachsende Kanarische Kiefer mußte ich natürlich mit einbeziehen. Das Bild passte genau in mein AIS 2,8/55mm (an der D700). Von links kommen immer wieder Wolkenfetzen den Berghang hoch geflogen. Minuten später war alles im Nebel versunken.    © A.Kostrzewa

 

Wie sieht denn nun die Bedienung dieser quasi analogen Kamera aus?

Für Reportage (Street) geht man am besten auf AUTO-ISO und Großfeld AF. Mit einem AF Objektiv, wie dem AF 1,8/85mm möchte ich die Kontrolle über die Schärfentiefe unbedingt behalten, regele die Blende also über den Blendenring (alternativ über das Einstellrad) und nutze Zeitautomatk mit Matrixmessung. Beim AF 28-85N mache ich es genauso. Das alles handhabe ich an der D700 nicht anders.

Für Landschaften bleibe ich total manuell. ISO 100 oder 200. Blende in Drittelstufen, Zeit in Drittelstufen (geht jeweils nur über das Einstellrad) nicht über das Zeitenrad auf der Kamera, das muß auf 1/3 stehen oder den Blendenring. Das alles mache ich an der D700 nicht anders. Die Blendenwerte der manuellen Objektive werden dabei leider nur in ganzen Stufen angezeigt!

Für die Aktion/Tiere bleibe ich bei AUTO-ISO und Verfolgungs-AF, da bringt die Df keinerlei Vorteil, eher nachteilig, weil der gleiche kleine AF Bereich im Sucher wie bei der D600/610, d.h. das AF Modul CAM4800DX ist ursprünglich für das DX Format gewesen, die D4/D700 hat das größere CAM3500 für FX das wesentlich mehr vom Sucher abdeckt.

Für durchkomponierte Tieraufnahmen: ISO 200-400 oder höher, manuelle AF Feldwahl, Blendenvorwahl mit Zeitautomatik. Vorteile für die Df sehe ich nicht, vor allem nicht beim Sucher und seinen kleinen in der Mitte konzentrierten AF Feldern. Da sind meide beiden Kameras D700 und 300 deutlich besser ausgestattet.

Vorteile der Df bei High ISO und die zusätzlichen 4 MP in der Qualität der D4 klingen interessant, aber das viel zu kleine AF Sensor-Modul (CAM 4800) der D7000/D600/610 macht die Vorzüge wieder zunichte. Wie gut ich als Brillenträger durch den Sucher mit seiner nur 15mm langen Austrittspupille sehen werde, bleibt abzuwarten. Das ist ziemlich wenig im Vergleich zur alten F3 HP oder auch zur D700, die immerhin 18 mm bietet. Beide Digitalkameras haben eine vergleichbare Suchervergrößerung von 0,7 respektive 0,72. Zum Vergleich die FM Familie hatte noch eine Suchervergrößerung von 0,86. Das virtuelle Sucherbild ist also bei den alten Manuellen mehr als 20% größer!

Ich verfüge derzeit über eine Reihe von AI und AI-S Objektive, einige Prä-AI Objektive zu meiner Nikon F und weitere AF Objektive. Bis auf die drei Prä-AI Linsen paßt alles auch auf die DX und FX digital Modelle D300/7000 oder D600/700/800 und natürlich D3 und D4. Habe also mehr als genug Auswahl und könnte für 24 MP auch auf die  1.000,- € weiniger teure D600 ausweichen.

 

Viermal dasselbe Motiv - Teide: Fels und Berg. Jeweils anderer Standpunkt und Brennweite. So "erwandere" ich mir die Motive. Suche passende Vorder-, Mittel- und Hintergründe. Welches nun das Beste sein mag ist sicherlich Geschmackssache. Ich finde die ersten drei gut und das vierte wegen der Unschärfe des VG nicht. Hier bei dieser Teleaufnahme ist der VG auch unscharf, aber das war so geplant.  D700, AF 1,8/85mm, Polfilter. © A.Kostrzewa

 

Teide: Fels und Berg. Dieses Bild betont den Fels am besten. D700, AIS 2,8/55mm, Polfilter. © A.Kostrzewa

 

Teide: Fels und Berg. Dieses Bild führt den Blick am besten in die Landschaft und gibt ihr Tiefe. D700, AIS 2,8/55mm, Polfilter. © A.Kostrzewa

 

Teide: Fels und Berg. D700, AI 2/35mm, Polfilter. Hier hätte ich die Blende noch weiter schließen müssen, um auch den VG scharf zu bekommen, aber ab spätestens f/16 beginnt die Diffraktion. Daher hätte ich mehr Abstand zum VG gebraucht oder bei der hyperfokalen Entfernungseinstellung einen Fehler gemacht, also geschlampt! Die Bildbeurteilung im hellen Sonnenlicht am Monitor der Kamera kann auch daneben gehen. Man könnte das durch etwas Beschnitt unten und rechts "etwas verbessern." © A.Kostrzewa

 

Fazit: Alles hängt also davon ab, wie gut mir der Sucher gefällt und wie die Haptik der Df ausfällt. Ist das beides okay, könnte ich mir einen Kauf vorstellen, sobald ich dieses 1,8/50er Set-Objektiv nicht mitkaufen muß und auch der Preis für den Body auf ein erträgliches Maß gesunken ist. Ein direktes MUST HAVE sehe ich momentan für mich nicht. Den silbern lackierten Plastiküberzug finde ich nicht adäquat, wenn man verchromte Messinggehäuse mit echter Belederung hat und haben kann. Jedenfalls nicht zu einem Preis von 3.000,- €. Bleibt also die schwarze Version mit ihrer Pseudobelederung.

Wenn ich also echt Retro will, nehme ich mein schöne motorisierte F2A aus dem Schrank und einen Schwung AI und AI-S Objektive, zusätzlich den Gossen Lunasix F mit Spotaufsatz und ein solides Stativ und belichte auf SW oder Velvia. Für Action Retro geht auch die F 4s mit dem AF-S 4/300mm. Film hat Haptik, Qualität und macht Spaß.

Wenn ich mich jetzt entscheiden müßte zwischen dem Kauf einer Nikon Df und einer Reise, würde ich das Geld derzeit klar in eine Fotoreise investieren und meine alte D700 mitnehmen, die kann immer noch alles, was mir wichtig ist.

Denn, meine Passion ist ja die Reise- und Naturfotografie, nicht Kameras sammeln oder gar "Pixel piepen."

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Natur Pur - Bildbeispiele aus der Landschaftsfotografie

 

So macht sich jeder sein eigenes Bild vom Teide. Mit fortschreitendem Nachmittag wird das Licht immer besser hier an den Roques de Garcia. D700, AI 2/35mm, Polfilter. © A.Kostrzewa

Text und Fotos © Achim Kostrzewa im Dez. 2013