Oder um längere Absätze hier nicht alle zitieren zu müssen, fasse ich das mal so zusammen: wenn das Motiv nicht aus sich selbst interessant genug ist, dann mache es emotional und interessant! Und wie macht er das? So:
- Stretching and warping of significant features in the image such as mountain ranges
- Radical modification of the color palette present in the image captured by the camera
- Removal of significant elements of the photograph such as rivers, trees, rocks, etc.
- Moving significant elements of the image from one area of the photo to a different area
- Duplication of significant elements
- Combining elements from several photograph into a single image
- Stitching photographs together for compositional purposes (not to increase resolution)
Das heißt im Klartext mit dem Hinweis auf die "Künstlerische Freiheit" (Definition und Beispiele hier: Artistic License) nimmt er die Sujets auseinander und setzt sie neu zusammen, bis sie seinen Vorstellungen vom gewünschten Bild gleichkommen...
Bilder dazu in beiden Artikeln und auf seiner HP. Unter Beachtung seinen Copyrights möchte ich hier nichts von seinen Bildern zeigen, sondern nur textliche Hinweise geben.
Als beispielhafte Bildunterschrift des "Berges Watchman" aus dem Zion Park schreibt er:
This photograph is a collage of three horizontal images taken with a super wide angle lens. I could not have created this image with a single capture. After stitching, I distorted the image to enlarge the foreground rock and also to increase the height of the Watchman, the mountain peak at the center top of the image, and make it more dominant and impressive. I often say that if the National Park Service wanted to use my images in their brochures or displays they would first have to agree that my images would not show what people can see by themselves in the park.
Das ganze besteht also aus einer Kollage von drei Fotos, deren VG vergrößert wurde und auch die Bergkette wurde bearbeitet. Der Berg wurde höher gemacht als er ist usw. Dann schreibt er, er warne den NPS immer seine Bilder in die Broschuren zu drucken..., weil, das was man dort sehe, entspreche nicht dem Bild in der Natur!
Und damit kommen wir zu Kern meiner Kritik an dieser "KÜNSTLERISCHEN" Arbeitsweise - es sieht für den Laien wie richtige Photographie aus und nicht wie eine verzerrte Photoshop-Kollage der Wirklichkeit. Was Alain Briot macht, ist unter dem Kunstbegriff ja völlig okay, ABER ES IST KEINE PHOTOGRAPHIE im eigentlichen Sinne. Es ist für mich mehr Malerei mit digitalfotografischen Mitteln.
So tauchen Monat für Monat immer neue spektakuläre Landschaften auf seiner HP auf, die man sich über seine Galerie bestellen und an die Wald hängen kann. Hier wird das übrigens durchaus und ständig als "Fine Art Photography" bezeichnet.
Mir fällt dazu der Spieler in Lessings' Minna von Barnhelm ein, der seine Kartenbetrügereien charmant als "corrigé la fortune" umschrieben haben will. Monsieur Briot betreibt da "corrigé le sujet et la lumiere"...
Mein Standpunkt dazu ist glasklar ... (© Achim Kostrzewa 7.6.2012)