2.4 Samstag bis Dienstag (5.- 8.9.), Cruise B, Teil 2
2.4.1 Espanola/Hood ganztags (5.9.)
Heute haben wir ein absolutes Highlite auf dem Programm: die Insel Espanola oder Hood mit zwei Landestellen.
Morgens landen wir in der Gardener Bay an einem wunderbaren Sandstrand. Hood Spottdrosseln und Meerechsen säumen unseren Weg. Selbst eine Schlange läßt sich blicken.
Den Nachmittag verbringen wir am berühmten Punta Suares. Hier hatte schon Jaqc Cousteaus Taucher 1970 ein Lager errichtet, damit sie in aller Ruhe die berühmten roten Meerechsen von Hood unter Wasser filmen konnten, während die Calypso zurück nach Guayaquil mußte neuen Proviant und Wasser hohlen.
Diese Hood Meerechse signalisiert mir: Fotograf, interessiert mich nich... © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Genau an diesem Strand landen wir auch. Empfangen werden wir von einem kleinen Leuchtturm, einer Gedenktafel und einer kleinen, befestigten Anlegestelle für unsere Zodiacs. An Land werden wir von den Meerechsen und einem Galapagosbussard empfangen, die für uns posieren. Auf dem weiteren Weg kommen wir noch relativ nah an einem Nest mit einem agilen Ästling vorbei.
Junger Galapagos Bussard übt seine Flügel auf dem Nest und turnt in der Nestumgebung herum © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Der Weg, den wir jetzt über die Insel nehmen, ist laut Karte zwar nur 1,7 km lang, aber alles über wackelige, kippelnde Lavasteine. Mir kommt er am Ende wie gut 5 km vor. Mein Gelenk tut anschließend weh und ich bin groggy von der Hitze, ABER es hat sich gelohnt, sehr sogar. In meinem Rucksack schleppe ich zwei Gehäuse, 300mm, 70-200mm, 28-85mm, Konverter und das kleine manuelle 24mm, nebst Kleinkram, kleines Handtuch, Hut und Wasserflasche. Alles in allem etwa 8 kg. Am langen rechten Arm hab ich das TRIOPOD Stativ und links einen Wanderstock. Macht summa summarum 10 kg Gepäck.
Der Albatros schwebt über mir, der Himmel eignet sich heute nicht wirklich für Flugaufnahmen, aber was willste machen... © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Albatros im Anflug. Die jetzt wenig frequentierte Brutkolonie der Galapagos Albatrosse liegt am Südufer oberhalb einer Klippe teilweise im lockeren Gebüsch. Während der Hauptbrutzeit im April/Mai drängen sich mehr als 10.000 Paare auf der Insel. Glücklicherweise verteilt sich die Brutzeit am Äquator mehr oder weniger über das ganze Jahr © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Das sind ja überwiegend ganz alte Ehepaare, die trotzdem sehr zärtlich miteinander umgehen © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Für mich aber sind die Galapagos Albatrosse der absolute Höhepunkt. Deren Brutkolonie liegt am Südufer oberhalb einer Klippe teilweise im Gebüsch. Da muß man die halbe Strecke erstmal hinlaufen. Dort bleibe ich eine gute halbe Stunde lang, während die Gruppe schon 50m weiter auf der Klippenkante sitzt. Die Albatrosse sind faszinierend anzuschauen. Habe drei Paare gut im Blick, die auf einer Freifläche im Gebüsch ihre Balzrituale aufführen. Die Distanz ist aber so groß, daß ich zum 300er die APS-C Kamera nehme und teilweise auch noch den Konverter dazu, dann habe ich eine Brennweite von 630 mm zur Verfügung.
Auch hier wäre wieder ein FX Zoom 5,6/200-500mm VR zum schnellen Arbeiten vorteilhaft gewesen. Aber das war ja nur angekündigt und erst nach meiner Reise im September lieferbar, hatte es Anfang Oktober erstmals für einige Bilder auf dem Stativ: schönes Gerät, aber langsamer Autofocus, deutlich langsamer als bei meinem 15 Jahre alten 300er. Also nix für Flugaufnahmen von schnellen Fliegern. Der langsame Autofocus ist auch mit neueren Kameramodellen wie der D 810 festzustellen, wie man im Netz nachlesen kann. Klar, Nikon muß seine Profilinsen (> 400mm) für mehr als 10.000 Euronen ja irgendwie rechtfertigen...
Espagnola/Hood - Galapagos Albatros Paar bei der Balz: abwechselnd werden die Schnäbel aufgerissen. Von allen Albatros Arten, die ich bislang gesehen habe, hat diese Art die Augen am weitesten nach vorn stehen, müßte also den besten binauralen Blick haben. Habe in der Literatur vergeblich nach einer Erklärung dafür gesucht ? Das Licht war mir hold, der bedeckte Himmel läßt das Gefieder sehr differenziert erscheinen © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Müde und verschwitzt bin ich nach zwei Dritteln des "Weges" und schon vorbei an den Albatrossen. Die ganze Oberfläche der Insel besteht aus diesen gerundeten Lavablöcken. Hinter mir tapert nur noch Bruno mit seiner Fujifilm Kleinchipknipse von 400g. Da hat er auch kaum was zu tragen, macht aber prima Fotos ! © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Am Südufer von Hood gibt es eine tolle Brandung und eine Nazca Tölpel Kolonie bis an die Klippenkante © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
2.4.2 Floreana 6.9. ganztägig
Morgens fangen wir mit der Punta Cormorant an, benannt nach einem hier untergegangenen Schiff. Wir laufen das kurze Stück zur großen Lagune, um einige Flamningos aus der Ferne zu beobachten. Bruno montiert seine Knipse auf mein Stativ, um die 800mm für die Flamingos auszunutzen. Der grüne, stark Olivin haltige Sandstrand hat es mir angetan
Anschließend zodiacen wir um die Champion Insel herum.
Die obligatorischen Postkarten in der Post Office Bay sind dann am Nachmittag dran. Ein Rumfäßchen voll Post, wir suchen uns was aus, um es weiterzubefördern.
Wir sortieren die Post aus dem Faß, jeder nimmt etwas mit, um es abzugeben oder von Deutschland aus an ein paar deutsche Reisende zu verschicken. Lotte hält alles mit ihrer Kamera fest © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
2.4.3 Santiago, Sullivan Bay (7.9.a.m.)
Hier hat sich eine riesige Lavaplatte weit ins Meer geschoben. Ihre Ränder bestehen überwiegend aus Stricklava, weiter im Inland sind auch große Anteile von schwer zu begehender Blocklava zu finden. Hier hört meine Exkursion auf. Ich gehen wieder zurück, um in Ruhe kleinere Lavastrukturen zu fotografieren. Die Szenerie ist mit Punta Morena vergleichbar (erste Reise), aber der Hintergrund mit den Tuffkegeln ist interessanter.
Sullivan Bay: alles voller Lava. Die Insel hat sich hier weit ins Meer ausgedehnt. Kleiner Ventile und Lavaöfen säumen unseren Weg © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
2.4.4 Bartholomé (7.9.p.m.)
Nach dem Mittagspäuschen ist schnorcheln angesagt, ich fahre mit Peter Zodiac. Anschließend besteigt die Gruppe den berühmten Aussichtspunkt über 400 Stufen. Das ist nichts für mich, da schicke ich meine Kamera alleine hin, aber das Licht taugt nichts. Vom Schiff aus gelingen mir in der Abendsonne bessere Bilder.
Bartholomé mit seinem Pinnacle Rock und einer Segelyacht - Galapagos klassisch sozusagen © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Auf der Zodiacfahrt um Bartholomé habe ich nochmals Glück mit den Pinguinen © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
2.4.5 Black Turtle Cove (Santa Cruz, 8.9.a.m.)
Am letzten Morgen geht es wieder früh los. Wir fahren mit den Booten in den Mangrovendschungel. Leider habe ich mein lichtstarkes 85mm zu Hause lassen müssen. Das wäre jetzt genau richtig zusammen mit einem Polfilter benutzt, könnte ich jetzt Riffhaie und Schildkröten durch die Wasseroberfläche fotografieren. Tauchen darf man hier nicht. Aber wir haben eine interessante Bootsfahrt zum Abschluß der Reise.
Im Mangrovenwald darf man nur rudern oder staken, Motor ist verboten. Man könnte Schildkröten oder Haie mit dem Propeller verletzen © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Nach diesem Ausflug endet unsere Reise mit der San José. Wir müssen von Baltra mit der Fähre nach Santa Cruz übersetzen und fahren mit dem Taxi zu unserem Hotel im Hochland der Insel. Hier haben wir zwei Tage Muße für ergänzende Notizen und eine erste Durchsicht der Bilder. Relaxen ist angesagt.
Santa Cruz, Highlands, Sonnenblumenbäume im Abendlicht © Achim Kostrzewa (8-9/2015)
Wir fliegen dann wieder von Baltra aus nach Guayaquil zurück, übernachten dort und dann geht es direkt nach Amsterdam und weiter nach Düsseldorf, wo das Auto schon in der Hotelgarage wartet.
********* Ende der zweiten Reise