D600 Hands on

Als ich die ersten beiden Blogs schrieb, ging ich noch von einer Kamera aus, die etwa im Gehäuse einer D700 stecken würde, also eher ein kleines Profimodell, daher auch zunächst die Meinung "Nikon vernichte Profiinvestitionen" …

Hatte am WE dann etwas Zeit die D600 mit 1,8/50mm eines Freundes im Rahmen einer Veranstaltung zu testen. Es ist eine sehr kleine Kamera geworden, glücklicherweise mit einem gut ausgeprägten Handgriff. Aber es ist wirklich ein Amateurmodell, eher oberhalb der D7000 anzusiedeln. Leider haben sich meine (Vor-) Urteile auf die eine oder andere Weise bestätigt:

Der Sucher hat nur Amateurstatus, er ist zwar groß, hell und klar, ABER die AF-Felder drängeln sich unnötig eng in der Mitte. Was das für negative Auswirkungen auf meine Art der Fotografie hat, findet sich hier.

Die Tasten für WB, ASA und Bildqualität (JPEG/RAW) befinden sich nun links vom Monitor. Es sind die unteren drei. Da habe ich prompt versehentlich statt der ASA die Quali verstellt. UND DAS GEHT GAR NICHT. JPEG statt RAW! Nicht umsonst liegen sie bei den Profimodellen so, dass man sie nicht versehentlich verstellen kann, oben links auf dem Bedienrad.

Sonst ist es eine schöne kleine Kamera, für die Reise- und Landschaftsfotografie sicherlich gut geeignet , wenn hochwertige Objektive samt Stativ verwendet werden.

Für Familienfotos kann man auch eine wesentlich preiswertere D7000 nehmen. Für Action taugt der AF-Sucher nichts und 5,5 B/sec. erscheint mir auch zu langsam. Entgegen meiner ersten Meinung zur Preisbildung finde ich die Kamera nun deutlich zu teuer. Sie ist Meilenweit vom Grip und Feeling einer D3 oder D3x, ja selbst von der D700 entfernt. Wer also 24 MP semi- oder gar professionell braucht, sollte lieber eine gebrauchte D3x für derzeit knapp unter 3.000 € kaufen.

© Achim Kostrzewa 16.10.12