X-E2 goes Makro!

Bei Makroaufnahmen jetzt in der beginnenden Pflanzensaison im April stellte ich fest, daß der elektronische Sucher doch sehr flimmert, wenn man die schmale Schärfenebene versucht einzustellen. Werde das weiter ausprobieren.

Makroaufnahme mit MF Assistent "Glanzlicht-Fokus", hier werden kontrastreiche Strukturen im Sucher farbig hervorgehoben. Damit kann man die Schärfenebene bei Makro nicht gut definieren. Selbst bei offener Blende nicht. Das Bokeh dieses Altglases aus den 1960er Jahren ist sehr schön: Nikkor Non-AI 2,5/105 + Zwischenring BR-4.   © Achim Kostrzewa

Makroaufnahme mit MF Assistent "Digitales Schnittbild." Scheint auf den ersten Blick besser zu funktionieren. Habe aber auch damit jede Menge Ausschuß produziert. AIS Micro-Nikkor 2,8/55mm, f/4    © Achim Kostrzewa

 

Aus den ersten Versuchen resultiert, daß die beste Möglichkeit darin besteht: zum Scharfstellen jeweils den Live View auf dem rückseitigen Bildschirm benutzt, dann gegebenenfalls abblenden.

Aber ich befinde mich ja immer noch in der Lernkurve!

 

Die Lösung: KEINEN der Assitenten benutzen, sondern nur den Live View mit der normalen Sucherlupe, wie an einer Nikon!

Und so geht es dann sehr gut - Suchervergrößerung bis 150% über das Drehrad. Drücken setzt die Lupe in Gang, drehen verändert den Vergrößerungsfaktor.

 

So kann man dann wie gewohnt arbeiten.

Aber mal schnell ein Makro aus der Hand geht schlechter als mit einem optischen Sucher!

Weil das Sucherbild flimmert bei der sehr geringen Schärfentiefe eines 1:2 oder gar 1:1,5 Makros, die meine beiden Nikkore 55 + 105 am APS-C Sensor ohne weitere Zwischenringe zulassen, doch sehr. Stativ und Einstellschlitten mit Live-View + Lupe geht dagegen prima.

 

Pfingsten bot sich die Gelegenheit sich weiter mit dieser Technik vertraut zu machen: die X-E2 mit dem alten Berg-und-Tal 2,5/105er Nikkor macht bei Offenblende ein wunderbar weiches Bokeh bei gleichzeitiger Schärfe und ohne diese häßlichen Kringel zu hinterlassen für die manche das alte "Meyer-Görlitz" Trioplan lieben. Man spricht hier vom "Seifenblasen Bokeh", meine Sache ist dies nicht.

Fujifilm XE-2 am L-Winkel mit Adapter + Nikkor 2,5/105 aus der Berg-und-Tal Serie (=Prä-AI Serie von ca. 1965). Das Objektiv hat 7 Blendelamellen und ein tolles Bokeh bei Offenblende f/2,5. Die Schärfe des RAW ist erstaunlich gut. 1/1250sec. bei 200 ASA, TRIOPOD Stativ. Am Objektiv verblieben war noch der dünne BR-4 Ring, denn ich an den Nikon Gehäusen brauche. Mit dem L-Winkel ist auch das Problem des außermittigen Stativgewindes gelöst. Auf die Einstellschiene habe ich hier bei diesen noch kleinen Maßstäben verzichtet.
Nochmals zusammengefaßt: Die beste Möglichkeit scharf zu stellen geht über den LIFE VIEW und die Sucherlupe. Die weiteren Hilfen mit dem elektronischen Sucher wie MF Assistent "Glanzlicht-Fokus" oder "Schnittbild" flimmern mehr, als sie helfen die Schärfenebene zu definieren.

Und so sieht das Resultat bei offener Blende mit dem 105er aus: wunderbar weiches Bokeh der Mannsknabenkräuter im HG ohne Kringel. © Achim Kostrzewa

Bienenragwurz bei Blende 8, 1/45 sec. mit dem Micro Nikkor 4/105 an der Fuji. Stativ wie oben.  © Achim Kostrzewa (6/2016, Eifel)

So langsam werde ich mit der Kamera warm. Ein wenig Stadtluft hatte ich vor zwei Wochen in Leipzig damit. Mit dem XF 18mm und dem 55mm Nikkor wiegt das Ganze noch nicht einmal 1kg. Das entspricht der klassischen Ausrüstung von WW und leichtem Tele. Das Gewicht in der Tasche merkt man gar nicht, wenn man vorher schon 1kg pro Gehäuse geschleppt hatte. Gut am mitgelieferten Silky Pix 4.0 RAW Converter ist der Perspektivausgleich. Wenn man beim 18er etwas Fleisch ums Motiv läßt, kann man sehr schön die gravierensten stürzenden Linien beseitigen. Nicht schlecht. Im Wald geht das mit den Baumstämmen natürlich auch...

 

Text und Fotos © Achim Kostrzewa (5/2016)