Fuji X-E2 mit VR-Nikkor 4/70-200mm G
Zu den bereits erprobten beiden manuellen Micro-Nikkoren 2,8/55mm und 4/105mm braucht es für die Landschaften manchmal auch noch eine längere Linse. Hier bietet sich das sehr hoch auflösende VR 4/70-200 geradezu an: laut DXO Test bringt es an der D800e 30 Megapixel. Was bedeutet das? Die D800/e/810 hat den 36 MP Sensor von Sony eingebaut. Der hat eine Pixelgröße von 4,8 Mikron Kantenlänge. Genau soviel wie bei Fujis 16 MP Trans-X Sensor. Da die "G" Nikkore leider über keinen Blendenring mehr verfügen, kann der simple Fuji Adaptering für die manuellen Nikkore nicht benutzt werden, da dann die Blende immer geschlossen auf f/22 stünde. Also muß ein preiswerter, aber solider Adapter mit manueller Blendensteuerung her. Der beste ist sicherlich der von Novoflex, der ist aber mit ca. 170,- € recht teuer. Meine Lösung ist daher ein preiswertes Chinamodell, das aber qualitativ gut verarbeitet sein muß und mein schönes Zoom keinesfalls beschädigen würde...
Die Klickeinstellung auf etwa die Mitte der Blendenreihe entspricht gemessener Blende 8, spricht -2 Stufen von f/4, der vollen Öffnung aus.
Meine Wahl fiel auf das Modell K&F Conzept Nikon G - FX. Bei Amazon kostet der Adapter ca. 23,- €. Damit hätte ich auf Falkland auch filmen können, leider habe ich daran nicht rechtzeitig gedacht...
Der Adapter ermöglicht drei nutzbare, reproduzierbare, von mir nachgemessene Blendeneinstellungen 4 - 5 - 8. Leider rastet die Blende nicht bei f/5,6, sondern schon bei f/5. Zwischenstellungen sind möglich, aber nicht exakt zu definieren. Bei den 16 MP APS-C Sensoren beginnt die Unschärfe durch Diffraktion ca. bei f/9,6. Man kann grob rechnen Kantenlänge Pixelgröße x 2 = Beginn der Diffraktion. So daß man kleinere Blenden auch tunlichst meiden sollte.
Erste Erfahrungen habe ich jetzt vor einigen Tagen mit Aufnahmen im morgendlichen Rauhreif gemacht:
Fotos: Blätter meines Amberbäumchens im Garten: oben Übersicht mit mittlerer Brennweite (ca. 120mm, f/5, Stativ), unten Nahaufnahme ca. 1:3 mit 200mm (f/8, Stativ). © Achim Kostrzewa
Weitere Versuche stehen noch aus. Erst muß das Wetter wieder etwas besser werden. Es ist noch nicht ganz klar, ob der Adapter wirklich lichtdicht ist. Als die Randstrahlen der Sonne oben rechts direkt ins Objektiv und auf den Blendenring schien, gab es interne Reflexe. Die sehen bei näherer Betrachtung genau wie die Rillen im Adapter aus. Da drinnen ist zwar alles schwarz gestrichen, aber nicht MATTschwarz, wie beim NoName Adapter AI-FX, den ich an den manuellen und AF-Nikkoren mit Blendenring benutze. So etwas wurde schon im Netz sogar bei den ersten teueren Metabones Adaptern berichtet, läßt sich aber mit etwas mattschwarzer Farbe leicht beheben, so what?!
Foto: Reflexe im Objektiv hatte ich an den Nikons nie! Also muß der Adapter schuld sein. Wahrscheinlich reicht es ein bisschen MATTschwarze Farbe in dem Tubus zu verstreichen... © Achim Kostrzewa
Damit kann ich dann sowohl Filmen, als auch Landschaftsaufnahmen von Details machen... © Achim Kostrzewa
Foto: Die Schärfe ist jedenfalls sehr gut, auch im Vergleich zu einem Bild mit dem Micro-Nikkor 4/105mm (f/8, Stativ, Kamera mit L-Winkel, noName Adapter AI-FX). Hier tauen die Eiskristalle schon im ersten Sonnenschein © Achim Kostrzewa
Fazit: Der Einsatz dieser Kombi mit der Fuji X-E2 bietet sich immer dann an, wenn bei Wanderungen die schweren Nikon Gehäuse zu Hause bleiben und man weiß, das es Motive für Tele von 105-300mm gibt...
Text & Fotos © Achim Kostrzewa, (25. Dez. 2016)