Brillenträger - Sucherprobleme bei modernen spiegellosen Kameras

Wie so viele andere "Old School"- Analogfotografen, die aus verschiedensten Gründen nun auch digital arbeiten, (also  bei mir, alles was schnell gehen muß oder sich schnell bewegt), kommt im Laufe der Zeit die Idee, die Ausrüstung zu verkleinern oder doch wenigstens gewichtsmäßig abzuspecken (wohlgemerkt, die Ausrüstung!). Für Reise- , Street- und ähnliche Anwendungen.

Ein guter Sucher ist für mich zwecks Komposition enorm wichtig! Kameras mit schlechtem Sucher werden sofort links liegen gelassen, da können sie noch so "toll" sein.

Gewichtsersparnis habe ich ja bereits erfolgreich für das Kleinbildformat (heute Vollformat oder FX) bei den Telezooms gemacht: statt 2,8 Öffnung nur noch 4,0 bei exzellenter Qualität (4/70-200 VR), das spart schonmal eben 500 Gramm.

Solange nun Nikon mir nicht den Wunsch nach einer digitalen SP erfüllt, schaue ich nach anderen Möglichkeiten und habe im letzten halben Jahr einiges ausprobiert oder doch mindestens mal in der Hand gehabt. Dabei fällt auf, das viele der technisch guten Minimodelle einen ausgesprochen schlechten Sucher für Brillenträger haben. Ich habe -7,5 Dioptrien auf beiden Augen, die aber von der Brille (ohne Gleitsicht) voll auskorrigiert sind.

Folgende Sucher kann ich nicht überblicken, weil die Austrittspupille für Brillenträger wie mich zu kurz scheint: Sony NEX 7, Lumix GX 7 und Verwandte.

Probleme habe ich bei der Fujifilm X pro 1: der optische Fernrohrsucher ist Klasse, ABER der EVF ist unscharf. Es gibt keine Dioptrienkorrektur an der Kamera, sondern man muß sich Korrekturlinsen (19mm Gewinde, es passen beispielsweise die für Nikon FM/FE Kameras) besorgen. Die kosten 25,- Euro pro Stück. Kein Händler hat so etwas da! Wie soll ich also ausprobieren, ob ich den elektronischen Sucher zur Schärfen- und Schärfentiefekontrolle überhaupt vernünftig benutzen kann??? Bei einem 1.300,- Euro Gehäuse unverständlich. Die X E-1 hat zwar einen solchen EVF mit Dioptrienverstellung, ist mir aber zu klein und hat natürlich auch keinen optischen Sucher.

Was ich perfekt überblicken kann, sind die OLYMPUS EVF-Sucher sowohl bei der OM-D, wie auch bei der PEN mit dem Aufstecksucher, aber ich möchte an sich nicht unter APS-C Format gehen, weil ich gerne einige lieb gewonnene Objektive weiter benutzen will.

Seitdem Nikon die FM/FE Serie  und die F 3 high eyepoint gebaut hat, war ich immer mit meiner Brille und meinen Suchern zufrieden. Bessere Laserscheiben machten das Sucherbild heller. Bei den digitalen D300, D700 auch D7000, D600 und D800 sind die Sucher gut zu übersehen, trotz Brille und es gibt natürlich einen eingebauten Dioptrienausgleich.

Einzig für meine Sucherlupe am Lichtschacht der Mamiya 645 Super muß ich mir mal etwas vom Optiker machen lassen, da brauche ich jetzt wahrscheinlich -1,5 bis -2 statt der eingebauten -1,0.

Meine Konsequenz heißt daher: bis ich eine spiegellose APS-C Kamera finde, deren Sucher mich befriedigt, warte ich auf die für Mitte Oktober angekündigte Vollformat Sony A7 ! Und dann schaun wir mal was Nikon bei der Df so bietet...

Wenn jetzt irgendein Schlauberger sagen sollte:" dann kauf dir doch 'ne LEICA M", sei ihm gesagt, hatte ich bereits vor 15 Jahren und habe sie nach 2 Jahren wieder verkauft. Der Sucher ist PRIMA! Zubehör und Objektive allerdings viel zu teuer, KEIN AF. Man verpasst zu viele Fotos, die Kamera ist mir bei aller perfekten Haptik viel zu langsam.

 

Meine aktuellen digitalen Systeme Nikon D300+700 erfüllen meine Wünsche bezüglich Sucher und Bedienbarkeit perfekt, die zugehörige Software View VX und Capture NX2 sind für meine Bearbeitungswünsche mehr als ausreichend. Ein neues, ergänzendes System muß mich erstmal davon überzeugen besser und kleiner und leichter und bequemer zu sein. Da stört mich bei der Fujifilm nicht nur der Sucher, sondern auch die mangelnde Anbindung des RAW Converters an vorhandene Software. Letzteres trifft leider auch für die Sony A7/A7R zu.

(c) Achim Kostrzewa  im Okt.13